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  DAS RITUAL  
  WARM-UP & TRAINING  
  PROFIS & BEGINNER  

 VORWORT 

Das Ritual dient nicht nur dazu, uns mit unserem Partner warm zu machen, es hilft auch, sich an Feld, Halle, Ball, Lichtverhältnisse, Atmosphäre, Schläger u.a. zu gewöhnen, sich also richtig einzuspielen.

Jeder Tag, selbst wenn man immer in der selben Halle und auf dem selben Feld spielt, ist anders. Das eigene Empfinden, die eigene Wahrnehmung, die Tageszeit, die Temperaturverhältnisse, Luftfeuchtigkeit, das Gefühl für den eigenen Körper und vieles mehr können eine Wirkung auf unser Spiel haben. Darum ist es gut, mit diesem Ritual zu beginnen, sich langsam warm zu spielen und locker an die Gegebenheiten zu gewöhnen. Es ist auch ideal, um sich direkt vor einem Punktspiel oder vor Beginn eines Turniers vorzubereiten, auf dieses einzustimmen, einmal richtig vorher auf Touren zu kommen, den Körper auf den Wettkampfmodus hochzufahren.

Das Ritual führt man mit einem Partner auf einer Spielfeldhälfte durch und es dauert in der Regel nur um die 8 bis 10 Minuten, in denen man sich nicht nur warm sondern auch alle möglichen Fehler macht. Das ist gut, denn wir wollen Fehler in dem/n nachfolgenden wichtigen Spiel/en soweit wie möglich vermeiden.

Zusätzlich ist das Ritual ein gutes Mittel, um sich zu verbessern, sich selber voranzubringen, zu trainieren. Vor allem auch, wenn man sonst kaum Training hat und alle Leute in der Halle nur spielen wollen. Dann hat man wenigstens seine 8 bis 10 Minuten Training & Practice und ist danach wunderbar eingestellt auf die nachfolgenden 60 bis 90 Minuten Gametime.

 1. CLEAR 

Wir spielen uns den Ball 'partnerschaftlich' als Clear zu. Doch wir beginnen, da wir noch nicht warm sind, ganz locker. Und so geht es zu Beginn nicht um Höhe und Weite. Es geht ersteinmal darum, den Ball mit Schwung, und ohne Kraft(!), zum Partner zu spielen. Dabei stehen mein Partner und ich anfangs nicht sehr weit auseinander. Wir wollen gemächlich den Schulterbereich locker machen, den Körper bewegen, in Wallung bringen.

Sobald der Ball von unserem Partner geschlagen wurde, versuchen wir unsere rechte Körperhälfte, die Schlagschulter, hinter den Ball zu bekommen, in einer Linie zum Ball zu stehen, den Ball über dem Kopf, aber vor dem Körper, und am höchsten Punkt zu treffen und mit einem lockeren Schwung [aus der Hüfte -> (hoher) Ellenbogen -> Arm] locker und entspannt zurück zu schlagen.

Mit dem Rückschlag folge ich dem Ball zwei, drei Schritte in die Mitte meiner Hälfte und erwarte den Rückschlag meines Partners in der Defensivhaltung/Torhüterstellung (Beine parallel, Füsse auf einer Linie, breiter als Schulterbreit, frontale Ausrichtung zum Ball hin). Sollte es relativ kühl in der Halle sein, so kann ich bis zum Rückschlag in der Parallelstellung hüpfen. Der letzte Hüpfer sollte dann allerdings mit der Ballberührung meines Partners erfolgen.

Bei der Positionierung in der Feldmitte begebe ich mich in meinen Wohlfühlbereich, in dem ich auf jede zu erwartende Spielsituation reagieren kann. Ich tue bei dieser Übung einfach so, als ob ich nicht wüsste, dass mein Partner einen Clear schlägt. Ich positioniere mich darum so, dass ich sowohl auf einen Smash, einen Drop als auch einen Clear reagieren könnte. Eben genau so wie in einer realen Spielsituation, in der ich den Ball lang und hoch rausgespielt habe und eher mit einem Angriffsball (Smash oder Drop) rechne.

Je wärmer und beweglicher sich meine Schlagschulter, Hüfte, mein ganzer Körper anfühlt, umso weiter und höher spiele ich den Ball. Das machen mein Partner und ich bis wir beide den Ball von und bis zur Doppelaufschlaglinie spielen.

Good-2-Know: Wie schaffen es 11-jährige Kinder, den Clear locker und lange Zeit von Grundlinie zu Grundlinie zu spielen, obwohl ihnen die Kraft fehlt, die ältere Spielerinnen und Spieler haben?

Der Clear wird locker, mit Schwung, unter optimalem Einsatz der körperlichen Gegebenheiten gespielt. Wir nutzen auf natürliche Art und Weise das, was uns die Natur mitgegeben hat und setzen biomechanische Gesetzmässigkeiten optimal ein. So können wir aus einem Zusammenspiel von Positionierung zum Ball und optimalem Bewegungsablauf enorm viel Energie entwickeln und vermeiden unnötigen (eventuell übermässig belastenden und verletzungsträchtigen) Krafteinsatz.

  • Ich bringe mich in einer Linie zum Ball (linke Schulter zeigt zum Ball, rechte Schulter ist hinter dem Ball - Schultern und auch die Ellenbogen befinden sich auf einer Linie)

  • Schlägerhaltung: Vorhand-/V-/Handschüttel-Griff in lockerer Haltung

  • Schlägerkopf zeigt auf den Ball, Schlägerfläche ist parallel zum Netz
    Anm.: Der Schlägerkopf - als Verlängerung meiner Hand - kann wie ein Sextant eingesetzt werden. Er kann mir/meinem Gehirn als optisches Messgerät helfen, die Geschwindigkeit, Flugbahn, den Treffpunkt des Balles und die Positionierung des Körpers zum Ball zu berechnen/bestimmen. Sollte ich noch unerfahren sein, ist eine Schlägerhaltung zu empfehlen, bei der ich nicht nur mit dem Schlägerkopf auf den Ball zeige, sondern auch immer den Ball durch den Schlägerkopf sehe/anvisiere. Den Schlägerkopf als Visier einzusetzen, unterstützt die Visuomotorik (Auge-Hand-Koordination).

  • Einnahme der Körperposition zum Ball und der Bestimmung des optimalen Balltreffpunktes (aus gleicher Positionierung /muss/soll ich Drop wie Smash spielen)

  • Hüfte - Ellenbogen - Arm - Nase - Ausschwingen (Bogen & Körperwelle):
    1. Kurze Ausholbewegung (der Bogen wird durch kurzes Aufziehen im Brust-Schulterbereich gespannt)
    2. Rechte Hüfte wird, nach dem kurzen Aufziehen im Brust-Schulterbereich, explosionsartig in Richtung Ball gebracht (durch die Körperverdrehung wird eine weitere Bogenspannung - vom Oberkörper in den Hüftbereich hinein - kreiert, die den gesamten Körper erfasst und in einer Wellenbewegung resultiert, die die angespannte Energie freisetzt)

    3. Ellenbogen folgt der Hüfte auf den Ball zeigend Richtung Ball
    4. A
    rm folgt Ellenbogen in einer lockeren Schwung-/Wurfbewegung (als würde man etwas, z.B. einen Stock oder einen Ball, weit wegwerfen wollen)
    5. Schlagbewegung erfolgt über die Körpermitte (Hand-über-Nase NICHT Hand-neben-Ohr)
    6. Ranziehen und Anlegen des linken Ellenbogens an den Körper während der Ellenbogen der Schlagahand nach vorne kommt.
    7. Treffpunkt des Balles ist am höchstmöglichen Punkt vor dem Körper links vom Kopf (der Links-vom-Kopf-Treffpunkt erfolgt automatisch bei Hand-über-Nase-Bewegung). Kurz vor Treffen des Balles irekt nach dem Treffen des Balles beginnt die Ausschwungphase in entspannter Weise)
    Anm.: Da wir mit dem Schläger sowohl ein Gewicht mit einer gewissen Eigendynamik (kopf-, grifflastiger oder ausgewogener Schläger mit flexiblem oder steifem Schaft etc.) in der Hand haben, das in kürzester Zeit beschleunigt wird, als auch die Tatsache zum Tragen kommt, dass der Schläger auf einen Ball trifft, der kaum ein signifikantes Gewicht hat und somit beim Auftreffen nur wenig Widerstand bietet, unterbrechen wir Bewegungsabläufe mit grossem Schwung und viel Energie nach Möglichkeit
     nicht abrupt. Wir lassen die Energie fliessen und machen sie uns zu nutze.
    8. Ausschwingen des Schlagarms durch Fortführung der natürlichen Bewegungsrichtung links am Körper entlang bis der Schläger durch eine Schleifenführung wieder vor und in der Körpermitte ankommt und der Schlägerkopf wieder auf den Ball zeigt. Währenddessen folge ich der Energie der Wellenbewegung und bewege mich in die Feldmitte.

Die Positionierung des Körpers zum Ball und der Bewegungsablauf des Schlages sind für die drei Überkopfgrundschläge Clear, Drop und Smash gleich. Ziel ist, einen immergleichen Bewegungsablauf für diese drei Schläge zu etablieren, der für den Gegner kaum zu lesen, ansatzlos ist, so dass mein Gegenüber nicht bereits an meiner Positionierung, Körperhaltung oder dem Bewegungsablauf erkennen kann, welchen Schlag ich am Ende ausführen werde. So halte ich mir alle Optionen offen und kann in letztem Moment entscheiden, welchen Schlag ich ausführe.

 2. DROP 

Während der Clears, ganz plötzlich und aus heiterem Himmel, spielt mein Partner oder ich von hinten einen Drop. Ab diesem Moment bleibt der Drop spielende Partner hinten. Und derjenige, der den Ball ins Vorderfeld bekommt, versucht den Drop am frühest- und höchstmöglichen Punkt (Netzkantenhöhe) zu bekommen und spielt den Ball per Lift/Lob hoch und weit hinaus an die Grundlinie. Bei der Bewegung zum Ball, sollte es so aussehen, als ob der Ball kurz abgelegt werden würde. Nach dem Lift/Lob geht es zurück in die Wohlfühlarea, denn man weiss ja eigentlich nicht, dass der Ball als Drop kommt, oder?!

Der Drop-Spieler bleibt die ersten 10 Drops in etwa auf Höhe der Doppelaufschlaglinie und bekommt erst einmal ein Gefühl für den Drop. Die Stellung und Bewegung zum Ball muss so aussehen, als ob ein Clear gespielt werden würde. Der Ball wird kurz hinter das Netz und vor die Aufschlaglinie gespielt.

 

Nach etwa 10 erfolgreichen Drops beginnt der Drop-Spieler dem Ball nachzugehen, dem Ball bis in etwa einen Schritt an die vordere Aufschlaglinie heran zu folgen. Dabei ist die rechte Körperhälfte in einer Linie zum Ball hin ausgerichtet, um die Reichweite zu haben,  auf einen eventuell kurz über das Netz zurückgespielten Ball frühzeitig reagieren zu können. Sobald ersichtlich ist, dass der Ball als Lift/Lob zurückgespielt wird (aber erst dann!), wird die rechte Körperhälfte und die Schlagschulter sofort hinter den Ball gebracht und der Körper wieder in einer Linie zum Ball hin ausgerichtet. 

 

Erst wenn der Drop-Spieler 15, 20 oder 25 erfolgreiche Drops in Folge gespielt hat, wird der andere Partner zum Drop-Spieler. Sollte allerdings der Drop-Spieler einen Fehler machen, muss er wieder bei 0 anfangen. Dazu findet sich der Drop-Spieler in der breiten Parallelstellung und mit den Fussballen auf der Doppelaufschlaglinie stehend ein und macht eine Rückhandangabe kurz hinter das Netz und vor die vordere Aufschlaglinie. Dieser kurze Ball von hinten zählt dann auch schon als erfolgreicher Drop. Begeht dagegen der Lift-/Lob-Spieler den Fehler, setzt der Drop-Spieler seine Folge fort. Allerdings muss der Drop-Spieler bei jeder Unterbrechung mit der Rückhandangabe kurz von der Doppelaufschlaglinie weitermachen. Macht der Drop-Spieler dabei den Fehler, beginnt er wieder bei.

 3. WECHSEL-DROP 

Wechsel-Drop = Lang-Kurz-Kurz / Lift-Drop-Stop / Lift-Drop-Net - Wurden beiderseits 15, 20, 25 oder mehr Drops in Folge erfolgreich gespielt, kann direkt aus der Übung heraus mit Wechseldrop weitergemacht werden. Ansonsten startet man mit einer hohen und langen Angabe (LANG). Dieser lange Ball wird vom Offensivspielenden per Drop kurz hinter das Netz gespielt (KURZ). Der Offensivspielende folgt dem Drop bis an 1 1/2 bis 2 Schritte an die T-Linie heran (mit Rechtsführung). Der Defensivspielende hebt den Ball jetzt nicht per Lift an, sondern spielt ihn per Unterhandschlag kurz hinter das Netz zurück (KURZ) und zieht sich mit der Rechtsfühung (cover-the-net) kurz hinter die T-Linie zurück. Dieser kurz über das Netz zurückgespielte Ball wird nun per Lift hoch und lang an die Grundlinie gespielt, wo der Ball dann wieder als Drop zurückgespielt wird u.s.w. Der Kreislauf ist hergestellt, das Kontinuum kann laufen.

Die Bälle am Netz müssen mit einem Unterhandschlag (Vorhand oder Rückhand) kurz am Netz abgelegt (Stoppball) oder hoch hinaus (Lift) gespielt werden.

Zu Beginn spielt man wieder partnerschaftlich. Man spielt den Ball so, dass der Partner den Ball auch bekommen und ihn gut zurückspielen kann. So kann man anfangs den Stoppball etwas weiter ins Feld hinein, an die oder hinter die vordere Aufschlaglinie, spielen, abhängig davon, wie schnell der Partner von hinten nach vorne kommen kann.

 

Bei dieser Übung handelt es sich um ein geschlossenes Kontinuum. Beide Partner werden gleichermassen gefordert. Sie spielen den langen Ball als Drop, spielen den gedroppten Ball als Stoppball zurück und liften den Stoppball.

Diese Übung hat, wie eigentlich alle anderen Übungen auch, einen ganz eigenen Rhythmus, den zu Beginn auch beide Partner laut und gleichzeitig aussprechen können, bevor sie den Ball spielen: LANG - KURZ - KURZ - LANG - KURZ - KURZ - ... u.s.w. Wird die Übung durch einen Fehler unterbrochen, beginnt einer der beiden wieder mit einer hohen und langen Angabe, die dann per Drop zurückgespielt wird und weiter geht's...

Sobald man ein oder zwei schöne und lange Durchgänge oder zusammen 10 Drops ohne Fehler hinbekommen hat, kann man zur nächsten Übung übergehen.

Auch bei dieser Übung ist es wichtig, dass man nicht versucht, zu cheaten, sich zu bescheissen. Man tut sich damit letztendlich selber keinen Gefallen. Es mag zwar angenehm sein, schon mal vorzulaufen, denn man weiss ja ganz genau, wohin der Partner den nächsten Ball spielen wird. Doch in einem echten Spiel wird man das eben i.d.R. leider nicht wissen. Da ist es dann auch nicht mehr der Partner, sondern der Gegner, der sich auf der anderen Seite des Netzes befindet. Es ist ungemein wichtig, die eigene Positionierung im Feld, die Wohlfühlarea zu finden und von dort erst dann mit der Bewegung zu starten, wenn der Ball den Schläger des Gegenübers verlassen hat. Wir starten also erst, wenn wir den Ball sehen, sehen, wie und wohin der Ball fliegt. Der Fokus liegt immer auf dem Ball und niemals auf der Körper- Schlagbewegung des Partners. Ich decke meinen Drop oder meinen kurz über das Netz zurüchgespielten Ball immer mit einer Rechtsauslage, positioniert kurz hinter der T-Linie (1-2 Fusslängen), ab. 

Es ist diese Bewegung nach hinten und nach vorne, die wir hier vertiefen, üben, trainieren wollen. Wo und wann, wenn nicht hier in und durch dieses Ritual? Nichts trainiert mehr, die Situation so realitäts- und spielnah wie möglich zu halten.

 4. WECHSEL-CLEAR 

Wechsel-Clear = Kurz-Lang-Lang / Short-Lift-Clear - Wir setzen das Warm-up mit dem Wechsel-Clear fort, der analog zum Wechsel-Drop, quais umgekehrt funktioniert. Hier haben wir den Rhythmus "Kurz - Lang - Lang - ..." u.s.w. Es wird mit einer kurzen Angabe begonnen, die dann per Unterhandschlag mit einem Lift hoch und lang an die gegenüberliegende Grundlinie retourniert wird, von wo dann der Ball per Clear wieder zurückgespielt und darauf per Drop kurz hinter das Netz gebracht wird. Der Drop wird dann wieder durch einen Unterhandschlag mit einem Lift hoch und lang hinaus gespielt u.s.w.

Ein, zwei schöne, lange und fehlerfreie Durchgänge mit insgesamt 10 Clears sollten reichen. Dann geht es direkt mit der nächsten Übung weiter.

 5. DRIVE 

Wir befinden uns etwa 1 1/2 bis 2 Schritte von der vorderen Aufschlaglinie/T-Liniespielen entfernt mittig im Halbfeld und spielen uns den Ball flach und gerade über das Netz, von Schlägerkopf zu Schlägerkopf, partnerschaftlich einander zu. Der Schlägerkopf friert am Balltreffpunkt ein (das Handgelenk wird niemals nie abgeknickt!), bleibt stets oben, auf/über Netzkantenhöhe, und frontal zum Netz (Teppichklopfer). Der Schlägerkopf dient gleichzeitig als quasi Zielscheibe für den Partner, denn wir spielen den Ball zum Schläger des Partners und NICHT mal nach links oder rechts am Partner vorbei. NO COMPETITION MODE!

 

Es geht hier - wie bei jedem Part - darum, den Partner und sich selbst einzuspielen. Es geht hier nicht um Competition. Es ist immer noch ein Warm-up, ein behutsames Reinkommeneinen, eine Vorbereitung, um gemeinsam in einen guten Competiotionmodus zu kommen.

Bei diesem Part geht es um Feinjustierung und Präzision!

Hierzu Zitate chinesischer Nationalspieler aus dem Video unter Technik - Basics:

- "Minimise your arm movements and use only your finger and wrist power"

- "Most ordinary players don't know how to use their finger and wristpower ... they only use their forearm for power"

- "Minimise your arm movements and use only your finger and wrist power"

Der Ball wird sowohl mit dem Rückhanddrive als auch mit dem Vorhanddrive gespielt. Zu Beginn im 5er-Rhythmus-Wechsel (5 x Vorhand, 5 x Rückhand, 5 x Vorhand u.s.w.), dann im 3er- und danach im 1er-Rhythmus. Zu beachten dabei ist, dass der Ball auf jeder Uhrzeitstellung des Schlägerkopfes gespielt werden muss, ganz gleich, ob man gerade den Vorhand- oder Rückhanddrivegriff hat. Des Weiteren, und je nach Körpergrösse, kann es erforderlich sein, dass man tief bis sehr tief in die Beuge gehen muss, um den Ball flach über das Netz auf den Schlägerkopf des Partners spielen können. Breiter und tiefer Stand auf Mittel-/Vorderfuß, aufrechte Körperhaltung, Balance und schnelle, leichte Füße.

VARIANTE A

Während der Ball per Drive flach von Schlägerkopf zu Schlägerkopf zugespielt wird, kommen sich beide Partner von Schlag zu Schlag näher, gehen nach jedem Schlag einen Schritt aufeinander zu, bis sich beide ganz nah am Netz treffen, und bewegen sich dann wieder mit jedem Schlag weiter voneinander weg.

VARIANTE B

Sobald einer von beiden den Ball zu hoch über das Netz spielt, nutzt der andere diese Chance, um mit einem Drive anzugreifen und den Partner in die Defensive zu bringen, indem der Ball runter gespielt und der Partner gezwungen wird, den Ball anzuheben. Der nun in die Defensive gekommene Partner versucht, dem Druck standzuhalten und aus der Defensive in die Offensive zu gelangen.

VARIANTE C

Wenn beide ein gutes Gefühl für den Drive haben, bewegt sich einer von beiden von Schlag zu Schlag, in der Defensivhaltung (Torhüterstellung, frontale Ausrichtung zum Ball hin, paralleler und tiefer Stand, Beine breiter als Schulterbreit) nach hinten, bis er mit beiden Fussballen auf der Doppelaufschlaglinie steht, während sich der andere Partner mit Rechtsauslage/-führung (Schlaghand/-schulter/-seite vorne, linke Schulter hinten, Körper in einer Linie zum Ball), bis auf maximal eine Schrittlänge an die T-Linie heran, als Offensiv- und Zuspielpartner positioniert.

Ziel des Defensivpartners ist, bereits schon in der Rückwärtsbewegung beginnend, den Ball mit der Rückhand, dem Partner über das Netz zu spielen. Die Flugbahn des Balles sollte dabei nicht kurz nach dem Netz abfallen, da der Offensivpartner dadurch den Ball eventuell anheben muss und nicht mehr schnell und zielgerichtet von oben nach unten zuspielen kann und die Pausen zwischen den Schlägen des Defesivpartners größer werden.

Das Ziel des Offensivpartners ist, den Ball am höchsten Punkt zu treffen und mit einem Driveschlag dem Defensivpartner in Höhe zwischen Knie und Füsse und, zu Beginn, zwischen die Beine und auf die Rückhandseite des Defensivpartners zu spielen. Nach jedem Schlag begibt sich der Offensivpartner umgehend wieder in seine Ausgangsposition, einen Schritt hinter die T-Linie, falls eine Bewegung ans Netz erforderlich war, begibt sich der Offensivpartner wieder umgehend, in der Rechtsauslage/-führung, hinter die Aufschlaglinie. Dabei bleibt der Schlägerkopf stets auf Netzkantenhöhe.

 6. SMASH & SMASH-DEFENCE 

Zu Beginn dieser Übung wird festgelegt, wer als Angriffsspieler und wer als Defensivspieler beginnt. Der Defensivspieler startet die Übung mit einer hohen Angabe, begibt sich umgehend in die defensive Grundhaltung und konzentriert sich in der Übung auf eine kurze und flache Abwehr des Smashs. Diesen kurz abgewehrten Ball muss der Angriffsspieler per Lift zurückspielen, damit sein Partner ihn wieder mit einem Clear in die Lage versetzen kann, mit einem Smash anzugreifen.

Der Angriffsspieler sollte anfangs die Smashs locker und mit Schwung, jedoch mit wenig Kraft, spielen. Erst nach und nach sollte der Smash-Spieler die Intensität seiner Smashs steigern, immer mehr Krat hinzu geben, sich also langsam und gemächlich einschmettern.

Zu dem sollte der Angriffsspieler darauf achten, seine Smashs in die Mitte der anderen Feldhälfte zu platzieren bzw. den Defensivspieler zwischen Bauchnabel und Fuß anzuspielen, damit sich der Defensivspieler auf seine Abwehr, auf das kurze und flache Blocken des Schmetterschlages zu konzentrieren.

 7. WECHSEL-SMASH 

Wechsel-Smash = Lang-Kurz-Kurz / Lift-Smash-StopNachdem beide je ein Mal Angriffs- und Defensivspieler waren, wird die Übung als "WECHSEL-SMASH" fortgesetzt. Sie läuft im Prinzip genau so wie beim "WECHSEL-DROP" ab. Nur, dass nun jetzt nicht von hinten mit einem Drop angegriffen wird, sondern mit einem Smash. Ansonsten ist es auch wieder ein Kontinuum mit dem Rhythmus: LANG - SMASH - KURZ - LANG - SMASH - KURZ.... oder auch korrekt bezeichnet wie folgt:

LONG SERVICE - SMASH - SHORT/FLAT DEFENCE - LIFT - SMASH - SHORT/FLAT DEFENCE - LIFT...

HINWEIS

Ein besonderer Fokus liegt bei den Smashübungen auf der Positionsfindung des Defensivspielers im Feld. Denn diese ist zwangsläufig abhängig von der Qualität seines langen Balles.

VARIANTE

Der Defensivspieler wehrt den Smash mit einer hohen und langen Rückgabe ab. Sollte einmal ein Smash nicht gut abgewehrt worden sein, spielt der Angriffsspieler den Ball hoch zurück, damit der Defensivspieler dem Smash-Spieler einen schönen Clear zum Angriff bereiten kann. Der Angriffsspieler konzentriert sich bei dieser Übung ausschliesslich auf den Smash, der Defensivspieler ausschliesslich auf die hohe und lange Abwehr.

 8. ONE-ON-ONE 

Du spielst gegen Deinen Partner auf der Spielfeldhälfte, auf der Ihr Euch eingespielt habt, ein oder zwei Gewinnsätze bis genau 11 Punkte ohne Verlängerung. Den Service macht immer die Person, auf deren Seite der Ball liegt. In der ersten Runde sind Smashs und Kills nicht erlaubt. Ab der zweiten Runde wird dann frei gespielt.

Spielt Ihr Euch für einen Einzelwettbewerb ein, kann/sollte die Spielfeldhälfte bis auf die Einzelseitenauslinie reduziert werden.

 9. GESCHAFFT!  

Du bist jetzt richtig warm, voll auf Betriebstemperatur, hast alle Fehler gemacht, die man nur machen konnte, bist wunderbar eingespielt und bist auf Feld, Ball, alle Gegebenheiten gut eingestimmt. Und ganz nebenbei hast Du auch noch ein wenig trainiert. Viel Spass bei den folgenden Spielen!

Ach ja, es liegt natürlich an Dir, wie schwer Du Dir jede einzelne Übung machst und welchen eigenen Ansprüchen Du gerecht werden willst. Wenn Du Dich wirklich verbessern willst, macht es keinen Sinn zu cheaten, zu schummeln. Tue immer so, als ob Du nicht wüsstest, welchen Ball Dein Partner spielt. Positionier Dich immer entsprechend der Spielsituation. Kannst Du trotz Schummelns z.B. nicht hinter den Ball kommen, dann sollte Dein Hauptaugemmerk auf der angepassten Position und Körperhaltung liegen.

 

Fehlt Dir ein Trainer oder Partner, der Dich während der Übungen korrigieren kann, bitte einfach jemanden in der Halle, Dich bei dem Ritual oder einzelnen Übungen per Video aufzunehmen.

Wie die Techniken, Bewegungsabläufe, Grundschlagarten etc. auszusehen haben, kannst Du Dir auf unserer Webseite unter "good-2-know" im Bereich "Techniken - Basics - Schlagen & Laufen" in Videos ganz genau ansehen.

   OPTIONAL - VARIATIONEN   

Du hast noch nicht genug? Du und Dein Partner wollt Euch nicht nur warmmachen, sondern weiter trainieren? Tja, dann probiert doch einfach mal folgende Varianten aus:

   WECHSEL-DROP AUF DEM GESAMTEN EINZEL-FELD   

   WECHSEL-CLEAR AUF DEM GESAMTEN EINZEL-FELD   

   WECHSEL-SMASH AUF DEM GESAMTEN EINZEL-FELD   

Bei den aufgeführten Optionen ist es wichtig, immer so zu tun, als ob man nicht wüsste, was als Nächstes kommt, sich stets im Feld, zum Ball und zum Gegner hin so zu positionieren, als würde man mit allem rechnen. Wenn man sich vor dem Zeitpunkt bewegt, an dem man sieht, wohin und wie der Ball fliegt, cheatet man, tut sich damit selber keinen Gefallen und mindert die Effektivität des Trainings.

Stellt man fest, dass man selbst oder der Partner nicht auf den Ball wartet und bereits bevor der Ball gespielt wird, nach vorne läuft oder sich nach hinten dreht, empfiehlt es sich z.B. beim Wechsel-Drop, nach dem Lang-Kurz-Kurz, nicht unbedingt mit dem Lift (LANG) fortzusetzen, sondern solange KURZ hinter das Netz zu spielen, bis einer von beiden den Ball liftet. Der Lift wird dann wieder gedropt, der Drop kurz zurück hinter das Netz gespielt u.s.w. Dadurch wird man gezwungen seinen kurzen Ball abzudecken, das Netz zu covern, sich eine gute Position direkt nach dem kurzen gespielten Ball zu suchen, aus der man sowohl das Netz verteidigen als auch schnell hinter den hohen und langen Ball an die Grundlinie kommen kann.

Eine weitere nette Variante für diese Übungen ist das Spiel um Punkte. Man kann ein oder zwei Gewinnsätze auf dem Halbfeld oder Gesamtfeld bis 11 oder 21 Punkte spielen und dann mit der nächsten Übung weitermachen.

Was wir gerne nach dem Warm-up praktizieren:

Drei Sätzen zu je 11 Punkte auf dem Halbfeld, ohne Verlängerung und mit Seitenwechsel nach jedem Satz. Bereiten wir uns auf Einzelwettbewerbe vor, dann reduzieren wir die Feldgrösse, indem die Seitenlinie vom Einzel das Halbfeld begrenzt. Dadurch wird das Halbfeld schmaler und es ist mehr Genauigkeit bei den Schlägen gefragt.

1. Satz: Wechsel-Drop
Mit verschärften Regeln: Lift & Stop dürfen nur per Unterhand + Drop & Stop dürfen nicht über die T-Linie hinweg +  Lifts müssen mindestens über die Fledmitte gespielt werden. Andernfalls ist das ein Fehler, der zu einem Punkt für den Partner führt, wenn dieser den Ball nicht berührt und fallen lässt.

2. Satz: Wechsel-Smash

Kurze und flache Abwehr, ganz gleich ob mit Unterhand oder Oberhand, Hauptsache flach und kurz.

3. Satz: Wechsel-Drop/Smash

Der Lift wird entweder als Drop oder Smash gespielt.

Das Gleiche machen wir danach noch mal auf dem gesamten Einzelfeld. Dabei empfiehlt es sich, die Variante mit dem "KURZ oder LANG/LIFT" statt LANG/LIFT reinzunehmen, um ein Cheaten zu vermeiden und die optimale Positionierung für das Covern des Netzes und des Backcourts und die schnelle Drehung und Bewegung hinter den langen Ball zu üben.

   HAB' BEI ALLEM VIEL SPASS!   

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